Erinnerungskultur - Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
An vielen Stellen in Ahlen trifft man auf kleine, in den Boden eingelassene Messingtafeln, einem Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Auf diesen Stolpersteinen, verlegt vor den letzten frei gewählten Wohnorten, erinnern die Namen und Daten an die Schicksale der vom NS-Regime ausgegrenzten, verfolgten und ermordeten Menschen.
Am 7. März 2023 wurde im Rahmen der 13. Stolpersteinverlegung in Ahlen vor allem der Schicksale der Zwangsarbeiter gedacht. Im Vorfeld beschäftigte sich die Klasse WG 11 im Politikunterricht intensiv mit den Lebens- und Arbeitsbedingungen der Zwangsarbeiter in Ahlen und ihrem Verhältnis zu der einheimischen Bevölkerung. In einem bewegenden Vortrag vor der ehemaligen Zeche Westfalen trugen die Schülerinnen und Schüler den Gästen die erschütternden Umstände der Zwangsarbeiter vor: ständige Kontrollen, drastische Verbote, Kennzeichnungspflicht, Mangelernährung und die ständige Gefahr der Bestrafung mit dem Tod bestimmten das Leben der Zwangsarbeiter in Ahlen. Besonders beeindruckte eine Ahlener Bürgerin, die trotz des Verbots der Kontaktaufnahme der einheimischen Bevölkerung mit den Zwangsarbeitenden den Hungernden Brot gab. Sie wurde verhaftet und kam ins Konzentrationslager Ravensbrück. Als politisch Gefangene konnte sie gegen Kriegsende befreit werden.
Dank der Verlegung der Stolpersteine werden diese menschenunwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter in Ahlen nie vergessen.